Verein für Stadtgeschichte Gotha widmet sich der letzten Ruhestätte von Irma Guradze
Der Gothaer Gästeführer Uwe Adam hat unlängst zu einer Spendenführung auf den jüdischen Friedhof eingeladen (TA und TLZ berichteten am 23. Juli). Dabei ging es um die Restaurierung des Grabsteins von Max Ledermann (1875-1942).
Die Idee griff Matthias Wenzel, der Vorsitzende des Vereins für Stadtgeschichte Gotha, auf, als er unlängst 25 Mitglieder der Senioren-Union Gotha wunschgemäß über den jüdischen Friedhof führte. Neben dem Ledermann-Grabstein liegt ein weiterer pultförmiger Grabstein, dessen Inschrift kaum noch zu lesen ist (siehe Foto).
Es handelt sich um den der 1869 geborenen Irma Guradze, die am 19. September 1942 ebenfalls in den Tod flüchtete, um der Deportation zu entgehen. Für sie gibt es bereits seit 2008 einen Stolperstein vor dem Haus Reinhardsbrunner Straße 33. Was liegt also näher, als auch diesen Stein restaurieren zu lassen, zumal es sich um die allerletzte jüdische Bestattung in Gotha gehandelt hat.
Die Führungsteilnehmer spendeten am Ende genau 100 Euro für dieses Vorhaben. Um den Rest will sich der Verein für Stadtgeschichte kümmern. Der Auftrag wurde bereits beim Steinmetzbetrieb Frank Ehmig ausgelöst. Damit können beide Grabsteine zeitnah auf ihre angestammten Plätze zurückkehren.
Matthias Wenzel
Vereinsvorsitzender