Positive Bilanz trotz Hinterhofsituation – Der Verein für Stadtgeschichte Gotha lässt das vergangene Jahr Revue passieren. Die Mitglieder zeigen aber auch Selbstkritik.

Gotha. „Im vergangenen Jahr wurde der befürchtete und von der Oberen Denkmalschutzbehörde genehmigte Abriss des Kavaliershauses in der Mozartstraße durchgeführt. Inzwischen sind die Rohbauarbeiten für ei­nen gesichts- und geschichtslosen Ersatzneubau weit fortgeschritten. Darüber kann auch die geplante denkmalgerechte Sanierung des Prinzenpalais nicht hinwegtrösten.“

Diese und weitere kritische Sätze kamen vom Vorsitzenden Matthias Wenzel auf der Mitgliederversammlung des Vereins für Stadtgeschichte Gotha. Gut zwei Dutzend Geschichtsfreunde der 54 Vereinsmitglieder sowie Gäste aus drei Partnervereinen waren der Einladung in das Gemeinschaftshaus „Goldbacher Siedlung“ gefolgt. Wenzel nannte das vergangene Jahr eher unspektakulär und ruhig in der Entwicklung der seit 1990 bestehenden Bürgerinitiative, aus der der Verein für Stadtgeschichte und Altstadterhaltung (bis 2013) hervorgegangen war. Er erwähnte den bereits 2016 erfolgten Umzug des Vereinsbüros ins Hinterhaus des ehemaligen Hospitals „Maria Magdalena“ (Brühl 4), wo man etwas schwerer erreichbar sei als zuvor im Vorderhaus. Die gestiegenen Mietkosten konnten dank der Stadtverwaltung durch den Verkauf des Jahrbuches „Gotha Illustre“ kompensiert werden.

Es gab weitere positive Ereignisse: Ausrichtung des Symposiums „Liebe und Kalkül – Die Traumhochzeit des Jahres 1817“ (200. Hochzeitstag der Gothaer Prinzessin Luise mit dem Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Saalfeld), farbliche Neufassung des Wappensteins „Bannschild“ an der nördlichen Schlossarkade, Ausschreibung und Vergabe des „Gothaer Fassadenpreises“. (…)

Horst Gröner vom Förderverein des Versicherungsmuseums hatte seine neue Heimat in Gotha vor 26 Jahren gefunden. Er regte an, der von Mitglied und Steinmetzmeister Frank Ehmig restaurierte Grabstein von Ernst August Arnoldi könnte im Lichthof des Versicherungsmuseums „Ernst Wilhelm Arnoldi“ einen neuen Standort finden. Und das Museumsgebäude könnte Raum für Veranstaltungen und Ausstellungen des Vereins bieten.

Artikel von Wolfgang Möller